In den Weiten unseres Universum sind viele Geheimnisse verborgen. In meinem Blog will ich ein paar davon lüften

Samstag, 7. Februar 2015

Im Inneren der Galaxis ist ein stabiles Wurmloch möglich



Simulation der beiden Ausgänge eines Wurmlochs (Illu.) | Copyright: Davide and Paolo Salucci

Triest (Italien) - Unsere eigene Heimatgalaxie, die Milchstraße, könnte ein gewaltiges sogenanntes Wurmloch und damit ein Tunnel durch die Raumzeit besitzen. So besagt es zumindest die Schlussfolgerung eines internationalen Astrophysikerteams. Sollte sich dieses theoretische Szenario bestätigen, so wäre dieses Wurmloch sogar stabil und könnte damit auch für interstellare Reisen nutzbar sein.

Wie die Gruppe aus Wissenschaftlern aus Indien, Italien und Nordamerika um Farook Rahaman von der Jadavpur University aktuell im Fachjournal "Annals of Physics" (DOI:10.1016/j.aop.2014.08.003) berichtet, kommt sie aufgrund einer Kombination der Karten der angenommenen Verteilung von Dunkler Materie in der Milchstraße mit den neusten theoretischen Urknall-Modellen zu dieser Schlussfolgerung.


"Wenn wir die Karte (der Verteilung) von Dunkler Materie in der Milchstraße mit dem neusten Modell zum Urknall kombinieren, um so das Universum zu erkläre, und wir die Existenz von Raum-Zeit-Tunneln (Wurmlöchern) annehmen, dann zeigt sich, dass unsere Galaxie tatsächlich einen solchen Tunnel besitzen könnte", erläutert der Astrophysiker und Experte für Dunkle Materie, Paolo Salucci von der International School for Advanced Studies (SISSA). "Dieses Wurmloch könnte dann sogar ebenso groß sein wie die Milchstraße selbst. Auf der Grundlage unserer Berechnungen scheint es sogar so, dass dieser Tunnel stabil wäre und wir durch dieses Wurmloch - ganz wie im aktuellen Kinofilm 'Interstellar" - hindurch reisen könnten."

Allerdings stellen die Autoren der Studie auch klar, dass man nicht definitiv behaupte, dass die Milchstraße ein Wurmloch sei. "Aber auf der Grundlage der theoretischen Modelle, wäre das zumindest eine Möglichkeit."


Unabhängig von der Science-Fiction-Hypothese ist unsere Forschung auch interessant, weil sie komplexere Betrachtungen Dunkler Materie vorschlägt: "Wissenschaftler haben schon lange versucht, Dunkle Materie anhand der Hypothese der Existenz eines Bestimmten Teilchens, des sog. Neutralino, zu erklären", erläutert Salucci. "Allerdings wurde dieses Teilchen bislang weder vom LHC-Teilchenbeschleuniger am CERN noch im Universum selbst identifiziert.


Es gibt aber auch alternative Theorien dazu, die diesen Partikel nicht benötigen - und vielleicht ist es an der Zeit, dass Wissenschaftler diese Alternativen ernst nehmen sollten. (...) Dunkle Materie könnte auch eine andere Dimension und sogar ein galaktisches Transportsystem sein. Auf jeden Fall aber sollten wir wirklich nochmals von Neuem fragen, was Dunkle Materie eigentlich ist."


Auf die Frage, ob die Theorie überhaupt jemals überprüft werden kann, erläutern die Forscher, dass ein solcher Test beispielsweise im Vergleich unserer Galaxie mit einer Nachbargalaxie, etwa mit der Magellanschen Wolke, liegen. Aber bislang sind wir noch weit davon entfernt, einen solchen Vergleich durchzuführen.


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